Schon in der Jungsteinzeit (6000 bis 5000 v. Chr.) hielten Menschen Gänse als Haustiere. Das belegen Ausgrabungen. Seither verzichtete kaum eine Hochkultur im europäischen Raum auf die Nutzung des Federviehs. Doch was kennzeichnet Hausgänse? Die heutigen Hausgänse stammen von den Graugänsen ab. Die Hausgans und die Graugans bilden eine Art in der Gattung der Feldgänse. Allerdings sind Hausgänse in der Regel größer und schwerer als ihre wild lebenden Artgenossen. Die Feldgänse gehören zur Unterfamilie der Gänse, die wiederum zur artenreichen Familie der Entenvögel gehört. Zu jener Familie zählen neben Gänsen auch Enten und Schwäne. Die Entenvögel gehören zur Ordnung der Gänsevögel. Das ist eine Klasse der Vögel.
Eine Hausgans kennt keinen (Futter-)Neid
Die Rassenbildung der Gans vollzog sich überwiegend in Europa. In Deutschland gibt es ca. 15 Gänserassen. Einige sind vom Aussterben bedroht. Dazu gehören die Deutsche Legegans und die wohl älteste Hausgans-Rasse, die Emder Gans. Je nach Rasse ist das Gefieder der Hausgänse weiß, grau oder grau gescheckt. Die Vögel bringen zwischen 5,5 kg und 12 kg auf die Waage. Dabei sind männliche Gänse, die Ganter schwerer als Weibchen. Zu den Schwergewichten im Reich der Hausgänse gehören die Emdergans und die Toulouser Gans. Gänseeier sind weiß und wiegen im Schnitt zwischen 170 g und 220 g. Hausgänse legen zwischen 20 und 60 Eier pro Jahr. Die Legeleistung ist von Rasse zu Rasse verschieden. Spitzenreiter ist die Deutsche Legegans, die damit ihrem Namen alle Ehre macht. Hausgänse liefen früher frei auf Wiesen und abgeernteten Feldern herum. Sie ernährten sich von Grünfutter. Heute züchten vielfach “Fabriken” Gänse. Sie nutzen die Eier legefreudiger Rassen und mästen die entschlüpften Tiere mit industriell gefertigtem Futter.
Das Paarungsverhalten von Hausgänsen in der Wildnis
Während Gänsepaare sich in der freien Wildbahn ein Leben lang treu bleiben, leben Hausgänse nicht monogam. Aber auch sonst unterscheiden sich Hausgänse von ihren Artgenossen in der freien Wildbahn. Hausgänse können nicht schwimmen. Sie haben kurze Beine, kurze Schnäbel und kurze Hälse. Im Bauchbereich weisen sie oft ausgeprägte Fettpolster aus. Bei einigen Exemplaren und Rassen sind die Federn gekrümmt oder gelockt. Früher wurde fast alles an der Gans verwertet.
Heute sind es vor allem die Federn, das Fett und die Flomen sowie das Fleisch mit seinen Innereien, das Hausgänse für die Mast interessant macht. Besondere Leckerbissen sind Gänseleber und Gänseleberpastete. Allerdings ist das Stopfen von Gänsen in Deutschland, Österreich und der Schweiz verboten. Daher wird Gänseleber überwiegend aus Frankreich, Italien und Ungarn importiert.
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3 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Die Behauptung: “Hausgänse können nicht schwimmen” stimmt sicher generell nicht. Wo Teiche oder ähnliche Schwimmgelegenheiten vorhanden sind wird gern geschwommen und selbst getaucht.
Ich freue mich über jeden Artikel, der sich mit der Hausgans befasst. Leider enthält Ihr Beitrag einige Irrtümer und Fehler.
In Deutschland, Polen, Ungarn und dem früheren Jugoslavien werden die allermeisten Gänse auf Weideflächen und im kalten Winter im Stall gehalten. Ich habe noch nie eine “Fabrik” für Gänse gesehen. Selbstverständlich können Hausgänse schwimmen (aber nicht tauchen).
Keine Gans bleibt ihr Leben lang einem Ganter treu. Dies ist eine Legende, zielt wohl mehr auf Menschen denn auf die Gans.
Die Leber einer auf der Weide gehaltene und im Winter mit Getreide ernährte Gans ist eine ganz vorzügliche Speise. Die Erzeugung der Leber aus gestopften Gänsen ist in Deutschlöand zurecht verboten. Dagegen ist eine braune Leber aus nicht gestopften, natürlich ernährten Gänsen noch immer ein Premiumprodukt. Auf diese Unterschiede sollten Sie eindeutig hinweisen!
“Hausgänse können nicht schwimmen.” Diese Aussage ist völlig falsch. Auch Hausgänse fühlen sich erst so richtig wohl, wenn sie ausgiebig baden, schwimmen und tauchen dürfen. Und das können sie ausgezeichnet. Unsere Hausgänse beweisen das täglich.