Die Gans wird, genauso wie das Schwein und die Kuh, schon seit Jahrtausenden als Nutztier gehalten. Dabei galt sie als Schaf des kleinen Mannes. Während vor 50 Jahren die Gans sehr häufig noch auf Bauernhöfen beheimatet war und großen Auslauf auf saftigen Wiesen genießen konnte, hat sich dieses Bild mit der neueren Zeit erheblich gewandelt. Von über 200000 Gänsehaltern im Jahre 1950 sind heute kaum mehr 7000 übriggeblieben. Natürlich ist die Folge, dass die Gänse, die immer noch gerne in Deutschland verzehrt werden, dann auf großen, rationalisierten Betrieben gemäßtet werden. Das Leben einer Gans hat sich also in den letzten Jahrzehnten dramatisch verändert.
Biologische Gänsehaltung auf Bauernhöfen
Sicherlich hat auch die preisgünstige Konkurrenz aus dem Osten Europas dazu beigetragen, dass sich ein Gänseleben so gewandelt hat. Aber ein weiterer Grund liegt auch darin, dass die Kunden in Deutschland und anderen Teilen Europas immer weniger bereit sind für einen schmackhaften Gänsebraten zu bezahlen. Auch der Rückgang der Landwirtschaft in unserem Industriestandort spiel hier wohl eine Rolle. So findet sich die Gans also in Gorßbetrieben wieder, wo tausende und abertausende an Tieren auf engem Raum gebrütet, gemäßtet und getötet werden. Die Produktion von Gänsen gleicht der von Bauteilen für ein Auto. Es muss schnell gehen. Der Kunde will nicht warten. Und es muss billig sein. Der Kunde kauft ja nur, wenn der Preis stimmt. Dass diesen Druck die Gänse mit einem selbst einer Gans unwürdigen Leben ausbaden müssen, geht an der öffentlichen Wahrnehmung zum großen Teil vorbei.
Geschenktes Glück für Gänse durch die richtige Gänsehaltung
Die wenigen Gänse, die das Glück haben als saisonale Martins- oder Weihnachtsgans auf dem Tisch zu landen, stammen meist noch aus bäuerlicher Haltung. Sie haben Bewegungsspielraum, wie ihn eine Gans benötigt: Auslauf in saftigen Wiesen und Gesellschaft mit anderen Gänsen. Dass dann wohl auch der Gänsebraten besser schmeckt, darauf schwören die wenigen, die auch bereit sind den Preis dafür zu bezahlen. Allerdings sollte man sich bewusst machen, dass eine gutes Gefühl beim Verzehr der Gans auch etwas wert ist.
Für die richtige Haltung benötigt eine Gans neben ausreichend hochwertigem, eiweißreichem Gras auch Wasser. Optimal ist eine Schwimm- und Bademöglichkeit, etwa ein kleiner Teich. Das Gras kann in allem möglichen Variationen gefüttert werden. So bieten sich etwa neben frischem Gras auch Heu und Silage an. Bei anderem Futter sind den Gänsen Körner (und hier vor allem Hafer und Weizen) am liebsten. Mehlfutter sollte mit Wasser vermischt werden, da ansonsten den Tieren die Nahrungsaufnahem sehr schwer fällt.
4 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Ich züchte seit 3Jahren, gescheckte Pommerngänse.Gänse habe ich schon, seit meinem 13 zehnten Lebensjahr.Heute bin ich 53 .Sie haben mich nie losgelassen.Vor 3Jahren wo ich angefangen selber zu züchten,überkam mich die Gänsemanie .Zu erleben wie aus dem Ei ,so ein wunderbares Geschöpf hervor kommt.Gänse haben mich noch nie enttäuscht.Ich liebe meine Gänse,sie freuen sich immer wen ich komme. Obwohl ich sie gern habe,kann ich sie auch selbst schlachten. Eigene Brut ,Aufzucht und Schlachtung .Keine Schlachttransporte und einen Würdevollen Tod . Das bin Ich den Tieren Schuldig .Wir sind es unseren Tieren schuldig ,egal welcher Art Die Tiere brauchen uns nicht ,wir Sie aber. Mfg Manfred Kestner
Hallo,
schön Deinen Bericht zu lesen.
Auch wir – unser Sohn und ich – hatten bis letztes Jahr 10 Pommerngänse. Sie lebten auf einem Grundstück mit 6000 qm mit Hühnern und zwei Laufenten.
Sieben wurden zum Braten und drei durften bei uns bleiben. Ja es fand sich in Pärchen und die Emilie, so hieß sie, hat dann auch gebrütet. Das andere Mädchen, Emma, war bei den beiden immer geduldet und schloß Freundschaft mit dem Erpelchen.
Bis vor 6 Wochen dann das Elend eintraf. Es wurde uns der Ganter gestohlen!!
Nicht das uns der SChmerz nicht mehr los ließ, wurde die brütende Gans vom Fuchs auf übelste Weise hingerichtet und den Erpel und das andere Laufentchen hat er uns auch genommen.
Nun ist unser Emmachen ganz allein und wir haben es zu uns nach Hause in unseren Garten geholt, wo sie zwar auch alles an Grünzeug hat, ihr Nest in einem Gartenhäuschen besitzt und von uns verwöhnt wird.
Ich habe jedoch im Moment ganz stark das Gefühl, dass sie sich schrecklich alleine fühlt, sie knabbert uns ziemlich heftig an den Beinen an und zerrt an uns rum.
Sag hast Du Erfahrung, ob wir ihr einen Ganter dazuholen sollen oder zwei Göselchen?
Auf Dauer möchte ich sie nicht alleine halten. Sie rupft sich momentan auch unter den Schnabel Richtung Bauch unheimlich die Federn aus.
Vielleicht meldest Du Dich einfach einmal, würde ich freuen.
Liebe Grüße Rosalie
Hallo Manfred,
habe auch eine Ganz, sie sitzt auf 8 Eier seit 4 wochen, wie lange Brüten die Gänze??
Hatte mit im August 2015 zwei Enten Kücken gekauft im Urlaub, in der Mormandi Frankreich, nun hat das weibchen, die Pauline auch 8 Eier, weißt Du was darüber,????
würde mich über antwort freuen
mfg bernhard
Sehr informativ! Leider ist es wirklich so dass Kunden in Deutschland oder Europas immer weniger bereit sind mehr für gute Qualität zu bezahlen.
Danke!
Viele Grüße
Zoltan