Gänse sieht man in der Schweiz vor allem auf den Bauernhöfen. Allerdings werden sie dort nur noch selten als Nutztier gehalten. Da sie sehr genügsam sind und obendrein Vegetarier halten sie das Gras niedrig und fungieren nebenbei als eine Art gefiederter Wachhund, der jeden fremden Gast lautstark ankündigt. Dabei zählt man acht verschiedene Gänsearten in der Schweiz: Die Celler Gans ist braun, wetterfest und zutraulich. Sie kommt ursprünglich aus Celle in Niedersachsen. Dort wurde sie in den 1960iger Jahren aus braunen und braun-gescheckten Landgänsen gezüchtet. Sie wiegt zwischen 4 und 6 kg. Der Bruttrieb ist vorhanden.
Wie ist die Schweiz auf die Gans gekommen?
Die Diepholzer Gans ist widerstandsfähig und robust. Sie wurde im Landkreis Diepholz gezüchtet. Sie kann sich auch in steilem Gelände problemlos bewegen. Sie ist weiß, wiegt 5 bis 7 kg und wurde oft zur Veredelung anderer Gänserassen herangezogen. Der Bruttrieb ist ausgezeichnet. Sie legt bis zu 50 Eier im Jahr. Ursprünglich stammt sie aus den Moorgebieten in der Gegend um Diepholz. Dadurch musste sie den Witterungsverhältnissen trotzen und ist, was die Nahrung betrifft, recht anspruchslos. Sie gibt sich mit Sauer- und Süßgräsern zufrieden.
Die Emdener Gans, wegen ihres langen eleganten Halses auch Schwanengans genannt, ist die älteste und schwerste Gänseart. Sie ist weiß und wiegt zwischen 10 und 12 kg. Der Bruttrieb ist nur noch vereinzelt vorhanden. Sie wurde überwiegend in den Niederlanden und in Ostfriesland gezüchtet. Auch sie ist anspruchslos, ernährt sich von Gräsern und kann selbst bei reiner Weidehaltung, ohne Mast, ein Gewicht bis 10 kg erreichen. Die Japanische Höckergans stammt von der Sibirischen Schwanengans ab. Sie ist schlank, hält sich aufrecht und trägt den Hals stets etwas gebogen. Das Gewicht beträgt 4 bis 5 kg. Sie ist grau oder weiß, wobei die Höckerfarbe von der Farbe des Federkleids abhängt. Die Stimme des Ganters klingt trompetenhaft, wobei die Lautstärke in der menschlichen Umgebung oft für Unmut sorgt. Die Gans legt bis zu 90 Eier im Jahr.
Verlockend: die Lockengans in der Schweiz
Die Lockengans ist vital und robust. Das Federkleid ist im Bereich der Schultern und des Vorderrückens lockig verlängert. Dagegen sind ihre Schwung- und Schwanzfedern verkürzt. Sie ist weiß und wiegt 5 bis 6 kg. Die interessante Erscheinung hat sie bei Gänse-Fans sehr beliebt gemacht. Außerdem ist sie ein vortreffliche Brut- und Legegans. Die Pommern-Gans, auch Rügener Gans genannt, ist eine sehr alte Gänserasse. Sie wurde auf Rügen, in Pommern und in der Uckermark gezüchtet. Es gibt drei Farbschläge: grau, weiß und grau-gescheckt, wobei der weiße Farbschlag immer seltener wird. Der Bruttrieb ist gut ausgeprägt. Sie wiegt in der Regel zwischen 7 und 9 kg. Die Pommerngans ist ein ruhiges Tier, aus diesem Grund in vielen Haltungen beliebt. Die Steinbacher Kampfgans ist mittelgroß und wiegt zwischen 4,5 und 6,5 kg. Es gibt sie mit blauem und grauem Federkleid. Sie ist sehr lebhaft, insgesamt eine elegante Erscheinung. Sie wurde ursprünglich in Thüringen, bei Steinbach-Hallenberg gezüchtet und zu Ganterkämpfen genutzt.
Die Toulouser Gans wird in Frankreich vor allem wegen ihrer großen Leber gezüchtet, die zu der berühmten Gänseleberpastete verarbeitet wird. Ihre Körperform ist massig, sie hat einen kurzen Hals, einen breiten Kopf und eine bis auf den Boden hängende Bauchwamme. Das Federkleid ist grau, zuweilen ins Schwarze oder Blau spielend, mit weißer Federsäumung. Das Gewicht beträgt zwischen 8 und 10 kg.